New Audience Symposium zum Thema “Schulen mit Förderschwerpunkt als Konzertorte”
Im Rahmen des Projekts ‘1000+ Concerts: Innovating Higher Music Education Through Social Inclusion’ fand am 20. Februar 2025 das erste New Audience Symposium statt. Die digitale Veranstaltung brachte 26 Teilnehmende aus elf europäischen Ländern zusammen. Gemeinsam beleuchteten sie die Bedeutung von Musethica-Konzerten an Schulen mit sonderpädagogischem Förderbedarf.
Das Symposium wurde von drei Pädagog*innen eingeleitet, die an unterschiedlichen Schulen mit Förderschwerpunkt tätig sind und schon seit mehreren Jahren regelmäßig Musethica-Konzerte durchführen. Carsten Goebell, stellvertretender Schulleiter der Helene-Haeusler-Schule in Berlin, Katarzyna Jemilehin, Lehrerin an der Szkoła Podstawowa Specjalna Nr. 240 in Warschau, und Beatriz Cuartero, Lehrerin an der Rincón de Goya-Schule in Zaragoza, berichteten über ihre Erfahrungen und Beobachtungen aus erster Hand. Musethica-Gründer Avri Levitan moderierte das Gespräch.
Die Diskussionsteilnehmenden erörterten die verschiedenen Herausforderungen und Vorteile, die sich aus der Integration von Klassikkonzerten in ihren Schulalltag ergeben. Goebell betonte, dass die Musethica-Konzerte für viele Kinder, insbesondere für autistische Schüler*innen, eine seltene Gelegenheit darstellen, klassische Musik live zu erleben. Cuartero teilte mit, dass einige Schüler*innen bei den längeren Konzerten zwar die Aufmerksamkeit verlieren, dass aber der Gesamteindruck positiv ist und die Konzerte eine beruhigende und entspannende Wirkung auf die Schüler*innen haben. Jemilehin beobachtet ein breites Spektrum an Reaktionen ihrer Schüler*innen: Einige fangen an zu tanzen, andere werden ruhiger und ein paar Kinder schlafen sogar ein.
Im Anschluss an das moderierte Gespräch wurde die Runde für Fragen der anderen Teilnehmenden geöffnet. U.a. wurde hier der „magische Moment“ der Musethica-Konzerte weiter erforscht. Für die Diskussionsteilnehmenden ist die Fähigkeit der Musiker, die Musik für sich selbst sprechen zu lassen - ohne Worte - von entscheidender Bedeutung, vor allem für nonverbale Schüler*innen. Die Konzerte bauen Barrieren ab und ermöglichen einzigartige emotionale Reaktionen.
In den kommenden Jahren sind weitere Symposien zu diesem Themenschwerpunkt geplant. In diesen künftigen Veranstaltungen sollen organisatorische Herausforderungen sowie Weiterentwicklungspotentiale der Initiative weiter ergründet werden.
Nähere Informationen und Termine der Symposien finden Sie hier.